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Kirchengeschichte

Johannes der Täufer und die Augustinerchorherren

Bereits im Jahre 1159 wird durch den Schutzbrief Kaiser Friedrich Barbarossas urkundlich bestätigt, dass in „Revedorph, situm in pago bawarie“ eine Kirche und eine Klosteranlage errichtet wurden. Die Augustinerchorherren erweckten hier geistliches Leben. Fast 650 Jahre wirkten sie an diesem Ort und ließen einen prachtvollen Gottesraum entstehen. Das Kloster wurde von Anbeginn dem Hl. Johannes als Schutzpatron anheimgestellt.

Die heute sichtbare künstlerische Ausgestaltung der romanischen Architektur einer dreischiffigen Pfeilerbasilika stammt aus der Zeit der Barockisierung, die in den Jahren 1732-34 unter der Leitung des Eichstätter Hofbildhauers Matthias Seybold vorgenommen wurde. Obwohl die Kirche ihrer barocken Ausstattung in der Säkularisation großteils verlustig ging, birgt sie auch heute noch einen großen Reichtum. Neben der sehr qualitätsvollen Stuckdekoration sind es auch die Fresken, die dem Raum sein einmaliges Gepräge geben. Sie wurden vom Eichstätter Maler Joseph Dietrich (1696-1745), der als bedeutendster Repräsentant der lokalen Malszene der ersten Hälfte des 18. Jhr. gilt, geschaffen. Die Fresken nehmen diese zwei historischen Elemente in besonderer Weise auf: Johannes d. T. und die Augustinerchorherren. Und dies auf eine durchaus originäre Art und Weise.

Das Freskenprogramm der Mittelschiffdecke ist vorrangig dem Kirchenpatron gewidmet. In den neun Jochen werden die entscheidenden Geschehnisse seines Lebens nachgezeichnet, und so entstand ein in unseren Breiten selten gesehenes, umfangreiches Werk über den Täufer. Beginnend im Westen oberhalb der Orgelempore entdecken wir folgende Szenen: „Geburt bzw. Namensgebung“, „Johannes in der Wüste“, „Johannes weist auf das Lamm Gottes“ und „Johannes predigt dem Volke“. Eine kleine Zäsur bringt das anschließende Fresko, das den hl. Augustinus zeigt, wie er im Beisein der Chorherren das Kloster Rebdorf der Hl. Dreifaltigkeit anempfiehlt. Darauf wird wieder das ursprüngliche Programm aufgenommen und bildet folgende Themen ab: „Taufe Christi im Jordan“, „Johannes im Gefängnis“ und „Enthauptung“. Das 9. Fresko im Chorschluss zeigt den Täufer im Kreise der Gottesmutter und anderer Heiliger, wie er Fürbitte vor der Hl. Dreifaltigkeit einlegt.

Eine besondere Rarität stellen die 35 emblematischen Fresken dar, die sich sowohl im Mittelschiff als auch in den Seitenschiffen befinden. Ton-in-Ton gemalt folgen sie in einer raffinierten Variation dem Grundmuster der Emblematik, die sich besonders in der Renaissancezeit unter den Humanisten in Büchern großer Beliebtheit erfreute. Die Blütezeit erlebten diese symbolhaften Darstellungen im 16. und 17. Jahrhundert. Im Wesentlichen sind es drei Elemente, die aufeinander bezogen sind: das Lemma (meist eine ethische Forderung oder eine Lebensregel); das Icon (symbolhaftes Bild) und das Epigramm (eine Erklärung zum besseren Verständnis).

In Rebdorf wurde diese Darstellungsform in Verbindung mit den Augustinerchorherren gebracht. Da es sich bei den „Rebdorfer“ Chorherren um regulierte Kanoniker handelte, die der Regel des hl. Augustinus verpflichtet waren, konnte auf diese Weise den Konventualen wesentliche Elemente Ihrer Lebensregel bildhaft vor Augen geführt werden. Als Lemma dient folglich ein Auszug aus ihren Regeln. Mit der Emblemsprache jener Zeit, die uns ohne Hilfe heute kaum mehr zugänglich ist, und einem deutenden Spruch wurde ihre Ordensregel so lebendig und sprechend illustriert. Unter den 35 Fresken befinden sich auch zwei Embleme, die nicht in der Barockzeit geschaffen wurden und auch nicht gänzlich diesem Muster folgen. 1958 übernahmen die Herz-Jesu-Missionaren das gesamte Klosterareal samt Kirche. Im Zuge der Renovierung 1961-63 ließen sie in den westlichen Abschlüssen der Seitenschiffe zwei Darstellungen anbringen, die ihr Lebensmotto „Geliebt sie überall das Hlst. Herz Jesu“ und den Titel der Gottesmutter „Unsere Liebe Frau vom Hlst. Herzen Jesu“ versinnbildlichen.

Heilige Messen in der Pfarrei Eichstätt-Rebdorf

Sonntag 7.30 Uhr, 10.30 Uhr
Montag 18.00 Uhr
Dienstag 18.00 Uhr
Mittwoch 7.00 Uhr
Donnerstag 18.00 Uhr
Freitag 18.00 Uhr


Wasserzell: Sonntag 9.00 Uhr
Dienstag und Donnerstag jeweils 18.30 Uhr

Auswertung der Umfrage der Stadtkirche Eichstätt für die Erstellung eines Pastoralkonzepts -
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Gottesdienstordnung

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